Anfragebeantwortung zu Senegal: Gesellschaftliche / Familiäre Lage von Frauen mit unehelichen Kindern; Gesellschaftliche Lage von ledigen Frauen mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen ledigen Frauen; Zugang von Frauen (mit Kindern) zu wirtschaftlichen Ressourcen und zum Arbeitsmarkt; Lage von unehelichen Kindern; Elternberatung für Eltern mit Kindern die an einer Entwicklungsstörung leiden [a-12386]

5. Juni 2024

Das vorliegende Dokument beruht auf einer zeitlich begrenzten Recherche in öffentlich zugänglichen Dokumenten, die ACCORD derzeit zur Verfügung stehen, sowie gegebenenfalls auf Auskünften von Expert·innen und wurde in Übereinstimmung mit den Standards von ACCORD und den Common EU Guidelines for processing Country of Origin Information (COI) erstellt.

Dieses Produkt stellt keine Meinung zum Inhalt eines Ansuchens um Asyl oder anderen internationalen Schutz dar.

Wir empfehlen, die verwendeten Materialien im Original durchzusehen. Originaldokumente, die nicht kostenfrei oder online abrufbar sind, können bei ACCORD eingesehen oder angefordert werden.

Inhaltsverzeichnis

Gesellschaftliche / Familiäre Lage von Frauen mit unehelichen Kindern

Gesellschaftliche Lage von ledigen Frauen mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen ledigen Frauen

Zugang von Frauen (mit Kindern) zu wirtschaftlichen Ressourcen und zum Arbeitsmarkt

Lage von unehelichen Kindern

Elternberatung für Eltern mit Kindern die an einer Entwicklungsstörung leiden

Quellen

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Kurzbeschreibungen zu den in dieser Anfragebeantwortung verwendeten Quellen sowie Ausschnitte mit Informationen aus diesen Quellen finden Sie im Anhang.

Gesellschaftliche / Familiäre Lage von Frauen mit unehelichen Kindern

Die Organisation IAMANEH Schweiz, welche sich im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte sowie gegen Gewalt an Frauen in Westafrika und im Westbalkan engagiert, beschreibt die Situation der Frauen in Senegal wie folgt:

„Sind die jungen Frauen unverheiratet schwanger, werden sie oft von ihrer Familie verstossen und häufig von der Gesellschaft stigmatisiert. […] Hinzu kommt die Tatsache, dass Frauen oft nicht selbstbestimmt über Sexualität und Verhütung entscheiden können oder Opfer sexueller Gewalt werden, sowie Eltern, die ihre Töchter möglichst bald verheiraten wollen, sei es aus Armut oder weil sie einer ungewollten Schwangerschaft dadurch zuvorkommen wollen. Nach dem senegalesischen Familiencode ist eine Verheiratung ab dem 16. Altersjahr möglich.“ (IAMANEH Schweiz, vermutlich 2021)

Voice of America (VOA) veröffentlicht im März 2023 ein Video über das Frauenhaus La Maison Rose in Dakar. Laut VOA führe ein uneheliches Kind in Senegal oft zu sozialer Ausgrenzung (VOA, 1. März 2023).

Laut einem Artikel von TV5 Monde vom April 2024 über vorherrschende Polygamie in Senegal werde außereheliche Mutterschaft von der Gesellschaft missbilligt (TV5 Monde, 2. April 2024).

Sene Plus beschreibt in einem Artikel vom Dezember 2022 anlässlich der Verurteilung einer Frau, Nicole Faye, vom Obersten Gerichtshof in Dakar zu einer fünfjährigen Haftstrafe wegen Kindsmordes das Schicksal von fünf Müttern mit unehelichen Kindern bzw. Schwangerschaften. Laut dem Artikel seien außereheliche Schwangerschaften und die gesellschaftliche Sicht auf alleinerziehende Mütter möglicherweise der Grund für die hohe Zahl an Kindermorden. Der Artikel berichtet weiters von einer Mutter zweier Kinder unterschiedlicher Väter. Der Vater des ersten Kindes sei nicht reif genug gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Der Vater des zweiten Sohnes (der 2022 vier Jahre alt gewesen sei) habe seine Vaterschaft anerkannt, das Kind jedoch „seit dem Tag seiner Taufe“ nicht mehr gesehen. Für die Mutter sei das Leben mit zwei unehelichen Kindern kompliziert gewesen. Die jugendlichen Fehler hätten ihr einen großen Teil ihres Lebens gekostet. Es gebe immer Menschen, die sie daran erinnern würden, ein uneheliches Kind auf die Welt gebracht zu haben. Eine weitere Frau habe es trotz des sozialen Drucks geschafft, ihre drei unehelichen Kinder zu behalten und großzuziehen. Es störe sie jedoch, wie sie von der Gesellschaft gesehen werde. Sie werde als „leicht zu habende“ Frau angesehen. Der Artikel schreibt weiters von einer Frau namens Adja, die, nachdem sie einen unehelichen Sohn zur Welt gebracht habe, mit einem anderen Mann ein neues Leben als Ehefrau begonnen habe. Ihre Mutter habe angeboten, den unehelichen Sohn zu sich zu nehmen. Adja habe sich jedoch geweigert. Schließlich erzählt Salif Ba, ein 43-jähriger Mann, über das Schicksal einer seiner alten Bekannten, deren Leben durch eine außereheliche Schwangerschaft zerstört worden sei. Ihre Familie sei sehr religiös gewesen. Sie habe die „psychischen Prügel“ ihrer Angehörigen nicht ausgehalten und sei mit 27 Jahren verstorben (Sene Plus, 21. Dezember 2022).

The Guardian veröffentlicht im Juli 2021 einen Artikel über Kindermorde in Senegal. Einer der Gründe für die hohe Kindermordrate sei laut The Guardian die Scham über eine Schwangerschaft außerhalb der Ehe. Laut Imam Mbaye Niang, Abgeordneter in der Nationalversammlung Senegals, werde es von der Gesellschaft als sehr schlecht angesehen, ein außereheliches Kind zu haben. Frauen würden ihr Baby lieber ersticken, als den Druck der Gesellschaft zu ertragen. Der Artikel erzählt die Geschichte der 40-jährigen „Fatima“, die fünf Jahre inhaftiert gewesen sei, weil sie ihre neugeborene Tochter getötet habe. Sie sei in einer kleinen religiösen Gemeinschaft im Süden Senegals aufgewachsen. Sie habe sich verliebt und sei mit 18 unverheiratet schwanger geworden. Trotz des Drucks von außen und der Stigmatisierung habe sie das Kind behalten. Der Vater sei verschwunden. Sie und ihr Sohn hätten in ihrer Gemeinschaft täglich Missbrauch erlebt. Fatima sei dazu gedrängt worden, einen viel älteren Mann zu heiraten. Nach vier weiteren Kindern habe sie die Scheidung verlangt. Dies sei ein Tabu in ihrer Familie gewesenen, sie sei aus ihrem Zuhause verbannt worden und ihr seien ihre Kinder weggenommen worden. Sie habe daraufhin in Dakar als Hausmädchen gearbeitet und habe sich während dieser Zeit Hilfe bei einem lokalen religiösen Führer geholt. Dieser habe sie jedoch vergewaltigt und sie sei schwanger geworden. Sie habe nicht gewollt, dass ihr Kind als Ausgestoßene leben müsse. Für eine Abtreibung habe sie nicht genug Geld gehabt. Sie habe das Mädchen nach der Geburt für drei Tage versteckt und es schließlich erstickt (The Guardian, 29. Juli 2021).

Die Epidemiologin Heidi Moseson veröffentlicht 2019 gemeinsam mit anderen Autor·innen im akademischen Journal Sexual and Reproductive Health Matters (SRHM) einen Artikel über Kindermorde in Senegal. Eine Interviewpartnerin habe berichtet, dass Frauen ihr Kind aufgrund der Stigmatisierung einer außerehelichen Schwangerschaft umbringen würden. Das feindselige soziale Klima führe zu Kindsmorden (Moseson et al., 2019, S. 7). Eine weitere Interviewpartnerin habe von einem Fall erzählt (Moseson et al., 2019, S. 6), der eine ähnliche Situation wie der oben von The Guardian beschriebene Fall wiedergibt. Interviewpartner·innen hätten erklärt, dass Frauen, deren Schwangerschaft nicht gesellschaftlich akzeptiert würde, versuchen würden, diese vollkommen zu verheimlichen, um die Möglichkeit einer Abtreibung im informellen Sektor oder eines Kindsmords zu haben, ohne dass jemand davon erfahre, dass sie schwanger gewesen seien. Dies sei jedoch nicht immer möglich, da in manchen Situationen die Schwangerschaft erst spät als „unakzeptabel“ angesehen werden, zum Beispiel, wenn der beteiligte Mann die Vaterschaft leugne oder sich weigere, die Verantwortung für die Erziehung des Kindes zu übernehmen, nachdem die Familie und/oder Gemeinschaft bereits von der Schwangerschaft erfahren habe. Manche Frauen würden kein uneheliches Kind in ihrem Leben haben wollen, das ihren Ruf ruiniere. Dies könne zu Kindsmord führen (Moseson et al., 2019, S. 8).

Wathi erklärt in einem Onlinebeitrag vom November 2018, dass viele Mädchen in Senegal minderjährig verheiratet würden, um dem Risiko vorzubeugen, dass sie außerhalb der Ehe schwanger werden könnten. Dies würde die Familie entehren. Die Angst vor sozialer Stigmatisierung, die mit der Geburt eines außerehelichen Kindes einhergehe, sei stärker als die Angst vor den negativen gesundheitlichen Folgen einer frühen Schwangerschaft [in der Ehe] (Wathi, 1. November 2018).

Gesellschaftliche Lage von ledigen Frauen mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen ledigen Frauen

Laut Sene Plus sei die Lage lediger Frauen (wie auch lediger Männer) in der senegalesischen Gesellschaft belastend. Sie seien ab einem bestimmten Alter (bei Frauen ab 25 Jahren) negativen Bemerkungen und dem Druck von Familie, Verwandten, Freud·innen und der Gesellschaft allgemein ausgesetzt. Es werde erwartet, dass sie heiraten (Sene Plus, 16. Februar 2022). Auch laut TV5 Monde laste ein sozialer Druck auf alleinstehenden Frauen. Ehe und Mutterschaft habe Vorrang vor allen anderen Überlegungen (TV5 Monde, 2. April 2024).

Sene Web veröffentlicht im September 2023 einen Artikel über die Situation alleinstehender Frauen (ohne Kinder, Anmerkung ACCORD) in Senegal. Der Artikel schreibt, dass alleinstehende erwerbstätige Frauen im Stillen leiden würden und unter Druck stünden. Sie müssten sich von ihren Mitmenschen Fragen und Kommentare zu ihrem Single-Dasein gefallen lassen. Der Artikel beschreibt die Situation von zwei Frauen: einer 35-jährigen Bankmanagerin und einer 27-jährigen Medizinstudentin. Die Bankmanagerin sei beruflich erfolgreich, sei jedoch über ihren Single-Status unglücklich und finde es schwierig, unter dem gesellschaftlichen Druck zu leben. Die Medizinstudentin werde von Kommentaren auch nicht verschont. Sie habe sich daran gewöhnt und wolle zunächst einen Job finden und dann heiraten (Sene Web, 17. September 2023).

Der oben genannte Artikel von The Guardian beschreibt, wie eine Mutter eines unehelichen Kindes von ihrer Familie unter Druck gesetzt worden sei, einen viel älteren Mann zu heiraten (The Guardian, 29. Juli 2021).

Zugang von Frauen (mit Kindern) zu wirtschaftlichen Ressourcen und zum Arbeitsmarkt

Laut dem oben genannten Video von VOA hätten ledige Frauen mit (unehelichen) Kindern häufig finanzielle Probleme aufgrund der hohen Armutsrate im Land. Im Video wird das Beispiel einer alleinerziehenden kongolesischen Mutter, die in Dakar lebt, beschrieben. Sie könne ihre Kinder trotz Arbeit nicht bis zum Monatsende ernähren. Sie besuche das Frauenhaus La Maison Rose, um materielle Unterstützung zu erhalten. Laut der Gründerin von La Maise Rose, Mona Chasserio, hätten die Frauen kein Problem, wenn sie zu ihrer Familie zurückkehren könnten. Seien sie jedoch alleine, weil sie aus einem anderen Land kämen oder weil sie von ihrer Familie verstoßen worden seien, sei ihre [finanzielle] Situation schrecklich (VOA, 1. März 2023).

Die Internationale Arbeitsorganisation (Organisation International du Travail, OIT) schreibt in einem Bericht vom Juni 2021, dass die Erwerbsbeteiligung von Frauen in den vergangenen drei Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen sei. Es seien mehr als 40 Prozent der senegalesischen Frauen erwerbstätig, dennoch gebe es aufgrund der familiären Verpflichtungen von Frauen weiterhin Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen (OIT, 17. Juni 2021, S. 9). Der Bericht beschreibt zwar die Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen, jedoch nicht die Unterschiede zwischen ledigen und verheirateten Frauen bzw. die Unterschiede zwischen ledigen Frauen mit und ohne Kinder.

Le Quotidien beschreibt in einem Artikel vom Juli 2023 ein Forschungsprojekt zur weiblichen Mittelschicht und der Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen in Westafrika (Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste und Senegal). Das Projekt habe gezeigt, dass trotz der Entstehung einer weiblichen Mittelschicht in Afrika Frauen im Hinblick auf Beschäftigungschancen gegenüber Männern benachteiligt seien. Das Fehlen von Kinderbetreuungsdiensten sei eines der größten Hindernisse für den Arbeitsmarktzugang von Frauen. Die Überbelastung durch Hausarbeit behindere für viele Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt in Senegal oder behindere sie am Fortkommen am Arbeitsplatz. Es gebe in Senegal das „Case des tout-petits“-Projekt (ein Modell frühkindlicher Betreuung). Trotz allem hätten nur 17 Prozent der Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in Senegal Zugang zu formeller Kinderbetreuung, wobei die Zugangsquote in ländlichen Gebieten niedriger sei als in städtischen (Le Quotidien, 20. Juli 2023). Den Originalbericht finden Sie unter folgendem Link:

·      LINC – Laboratoire de recherches sur les Institutions et la Croissance et al.: “Classe Moyenne feminine et demande de Service de Garde d’enfants en Afrique de l’Ouest : cas du Bénin, du Burkina Faso, de la Côte d’Ivoire et du Sénégal, 2023
https://idl-bnc-idrc.dspacedirect.org/server/api/core/bitstreams/3a33e830-b4ef-4d8d-bca7-141114445724/content

Le Monde beschreibt in einem Artikel vom Juli 2020, dass im Senegal die Ehe in den allermeisten Fällen die einzige Möglichkeit für Frauen sei, Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen zu erhalten. Ehemänner seien dazu verpflichtet, für Unterkunft zu sorgen, Gesundheits- und Bildungskosten zu tragen und den Großteil der Haushaltsausgaben zu tragen. Auch die Möglichkeit einer Frau, selbst ein Einkommen zu erzielen, hänge von ihrem Ehemann ab, beispielweise durch den Zugang zu Land. Daher bliebe Frauen nach einer Scheidung oder Witwen keine andere Wahl, als wieder zu heiraten. In zweiter Ehe würden Geschiedene und Witwen häufig dazu gebracht, eine polygame Verbindung einzugehen (Le Monde, 17. Juli 2020).

Lage von unehelichen Kindern

Der bereits genannte Artikel von The Guardian berichtet, dass im Falle von „Fatima“ ihr erstes uneheliches Kind täglich Missbrauch von der Gemeinschaft erlitten habe. Ihr zweites uneheliches Kind habe sie umgebracht, um ihr das Leben als Ausgestoßene zu ersparen (The Guardian, 29. Juli 2021).

Akunna Pauline Nnabuike von der Kwara State University analysiert in einem Artikel vom November 2022 das Schicksal unehelicher Kinder im Roman „Impossible De Grandir“ der französisch-senegalesischen Autorin Fatou Diome (die selbst als uneheliches Kind im Senegal aufwuchs, Anmerkung ACCORD) und beschreibt als Teil des Artikels die Situation unehelicher Kinder im Land. Laut Nnabuike würden uneheliche Kinder in Westafrika allgemein und im Senegal im speziellen misshandelt. Sie seien im gesamten Senegal Missbrauch und Misshandlung ausgesetzt (Nnabuike, November 2022, S. 35-36). Dies könne von Vernachlässigung, bis zu körperlicher und psychischer Gewalt, sexueller Gewalt und wirtschaftlicher Ausbeutung reichen (Nnabuike, November 2022, S. 36). Sie würden aufgrund ihres Status als uneheliche Kinder oft verachtet, beleidigt und abgewiesen. Viele würden auf der Straße oder bei Verwandten ausgesetzt, die ihnen möglicherweise wenige oder gar keine Liebesbeweise zeigen würden (Nnabuike, November 2022, S. 42). Die Kinder würden von der Gesellschaft schlecht behandelt werden, weil sie unehelich seien. Manchmal würden sie auch innerhalb der Familie isoliert, Geschwister würden sie ablehnen und manche Eltern würden ein uneheliches Kind auffordern, bei anderen Eltern zu leben (Nnabuike, November 2022, S. 42-43).

Es konnten keine weiteren Informationen zur Situation unehelicher Kinder gefunden wurden. Zu der Fragestellung wurden Expert·innen kontaktiert. Sollten wir eine Antwort erhalten, werden wir diese unverzüglich an Sie weiterleiten.

Elternberatung für Eltern mit Kindern die an einer Entwicklungsstörung leiden

Es konnten im Rahmen der Onlinerecherche kaum Informationen zu Elternberatung für Eltern mit Kindern, die an einer Entwicklungsstörung leiden, gefunden werden. Gesucht wurde auf Deutsch, Englisch und Französisch mittels ecoi.net, Factiva und Google nach einer Kombination aus folgenden Suchbegriffen: Senegal, Dakar, NGO, Organisationen, Elternberatung, Eltern, Kinder, Entwicklungsstörung, Behinderung, Unterstützung.

Zu der Fragestellung wurden Expert·innen kontaktiert. Sollten wir eine Antwort erhalten, werden wir diese unverzüglich an Sie weiterleiten.

Die Association Internationale de Mobilisation pour l’Egalité (AIME) beschreibt auf ihrer Webseite die Arbeit des Zentrums ESTEL, ein senegalesischer Verein in Dakar, der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung unterstütze. Der Verein halte unter anderem auch Familienaufklärungsveranstaltungen ab (AIME, ohne Datum).

Anthrologica und Sightsavers veröffentlichen im März 2020 einen Bericht über inklusive Bildung in Senegal. Es seien Fokusgruppen von fünf Schulen in Kaolack, Louga und Dakar interviewt worden. Laut dem Bericht hätten viele Eltern bestätigt, dass sie Unterstützung durch die Lehrer·innen ihrer Kinder erhalten würden (Anthrologica & Sightsavers, März 2020, S. 11)

Quellen: (Zugriff auf alle Quellen am 5. Juni 2024)

·      AIME − Association Internationale de Mobilisation pour l’Egalité: Centre ESTEL, ohne Datum
https://aime-ong.org/mission/centre-estel/#:~:text=L'association%20ESTEL%20est%20une,accueil%20d'environ%2060%20personnes.

·      Anthrologica & Sightsavers: Inclusive Education Senegal, Phase 1 Findings Report, März 2020
https://research.sightsavers.org/wp-content/uploads/2020/03/Inclusive-education-in-Senegal_Phase-1-study-report.pdf

·      Guardian (The): When shame kills: why do so many mothers in Senegal feel forced to murder their babies?, 29. Juli 2021
https://www.theguardian.com/global-development/2021/jul/29/when-shame-kills-why-do-so-many-mothers-in-senegal-feel-forced-to-their-babies#:~:text=%E2%80%9CHere%2C%20to%20have%20a%20child,deputy%20in%20Senegal's%20national%20assembly.

·      IAMANEH - International Association for Maternal and Neonatal Health - Schweiz: Verantwortungsbewusst entscheiden, vermutlich 2021
https://www.iamaneh.ch/de/projekte/senegal/aufklaerungsarbeit-mit-jugendlichen.html

·      Le Monde: “Au Sénégal, le mariage est souvent pour les femmes le seul moyen d’accès à des ressources économiques“, 17. Juli 2020
https://www.lemonde.fr/idees/article/2020/07/17/au-senegal-le-mariage-est-souvent-pour-les-femmes-le-seul-moyen-d-acces-a-des-ressources-economiques_6046563_3232.html

·      Le Quotidien: Autonomisation économique des femmes au Sénégal: Nécessité de mise en place de Services de garde d’enfants, 20. Juli 2023
https://lequotidien.sn/autonomisation-economique-des-femmes-au-senegal-necessite-de-mise-en-place-de-services-de-garde-denfants/

·      LINC – Laboratoire de recherches sur les Institutions et la Croissance et al.: “Classe Moyenne feminine et demande de Service de Garde d’enfants en Afrique de l’Ouest: cas du Bénin, du Burkina Faso, de la Côte d’Ivoire et du Sénégal“, 2023
https://idl-bnc-idrc.dspacedirect.org/server/api/core/bitstreams/3a33e830-b4ef-4d8d-bca7-141114445724/content

·      Moseson, Heidi et al.: Infanticide in Senegal: results from an exploratory mixed-methods study, 2019
https://core.ac.uk/download/222804626.pdf

·      Nnabuike, Akunna Pauline: Le sort des enfants illégitimes dans impossible de grandir de fatou diome, November 2022
https://revues.acaref.net/wp-content/uploads/sites/3/2022/11/Akunna-Pauline-NNABUIKE.pdf

·      OIT – Organisation International du Travail: Étude sur le partage des responsabilités familiales dans l’économie informelle au Sénégal, 17. Juni 2021
https://www.ilo.org/fr/media/384461/download

·      Sene Plus: Famille et societe senegalaises, quand être célibataire deviant un fardea sociétal, 16. Februar 2022
https://www.seneplus.com/societe/famille-et-societe-senegalaises-quand-etre-celibataire-devient-un

·      Sene Plus: Le Drame Social des Mères Célibataires, 21. Dezember 2022
https://www.seneplus.com/femmes/le-drame-social-des-meres-celibataires

·      Sene Web: “Mari à tout prix”: La vie sous pression des femmes trentenaires célibataires, 17. September 2023
https://www.seneweb.com/news/Societe/ldquo-mari-a-tout-prix-rdquo-la-vie-sous_n_420867.html

·      TV5 Monde: Sénégal: la polygamie une réalité, pas un sujet?, 2. April 2024
https://information.tv5monde.com/afrique/senegal-la-polygamie-une-realite-pas-un-sujet-2716377

·      VOA – Voice of America: Shelter Offers Protective Cocoon for Single Mothers in Senegal, 1. März 2023
https://www.voanews.com/a/shelter-offers-protective-cocoon-for-single-mothers-in-senegal/6985086.html

·      Wathi: Famille, honneur et rêves brisés, 1. November 2018
https://www.wathi.org/laboratoire/initiatives/femme-election-senegal-2019/wathinote-femme-election-senegal-2019/famille-honneur-et-reves-brises/


 

Anhang: Quellenbeschreibungen und Informationen aus ausgewählten Quellen

Association Internationale de Mobilisation pour l’Egalité (AIME) ist eine französische NGO, deren Ziel es ist, das Engagement der Bürger im Dienste einer nachhaltigen Entwicklung zu fördern.

·      AIME – Association Internationale de Mobilisation pour l’Egalité: Centre ESTEL, ohne Datum
https://aime-ong.org/mission/centre-estel/#:~:text=L'association%20ESTEL%20est%20une,accueil%20d'environ%2060%20personnes.

„ESTEL association is a Senegalese association whose specialized center in Ouakam, Dakar, supports children, teenagers and young adults with intellectual disabilities, and can accommodate around 60 people. […]

Appui lors des activités extérieures: accompagnement de l’équipe socio-professionnelle dans la mise en place de sorties pédagogiques, d’événements de sensibilisation auprès des familles et dimmersion professionnelle.“ (AIME, ohne Datum)

Anthrologica ist laut eigenen Angaben eine forschungsorientierte Organisation, die sich auf angewandte Anthropologie im Bereich der globalen Gesundheit spezialisiert ist.

Sightsavers ist eine internationale NGO, die daran arbeitet, vermeidbare Blindheit zu behandeln und die Gleichberechtigung von Menschen mit Sehbehinderungen und anderen Behinderungen zu fördern.

·      Anthrologica & Sightsavers: Inclusive Education Senegal, Phase 1 Findings Report, März 2020
https://research.sightsavers.org/wp-content/uploads/2020/03/Inclusive-education-in-Senegal_Phase-1-study-report.pdf

„Many parents confirmed that in addition to the positive support their children received at the integrated schools, they too felt supported and were thankful for the help they received from the teachers. Parents in Kaolack explained, ‘I get a lot of support from the school and they supervise my child as they should, I can only thank them and pray for them’, and, ‘me, I am just happy for all you do for my child, because whoever helps them (children) also helps their parents, so thank you very much.’ One teacher from Thiaroy confirmed that supporting parents was an important part of a teacher’s role, concluding that, ‘Our role is first to help these children to be in class in a sustainable way… [and] make parents aware that the children are vulnerable on the surface but also that they should not overprotect them.’“ (Anthrologica & Sightsavers, März 2020, S. 11)

The Guardian ist eine britische Tageszeitung.

·      Guardian (The): When shame kills: why do so many mothers in Senegal feel forced to murder their babies?, 29. Juli 2021
https://www.theguardian.com/global-development/2021/jul/29/when-shame-kills-why-do-so-many-mothers-in-senegal-feel-forced-to-their-babies#:~:text=%E2%80%9CHere%2C%20to%20have%20a%20child,deputy%20in%20Senegal's%20national%20assembly.

„Looking at the high rate of infanticide in Senegal, it seems the main reasons for it are shame about pregnancy outside marriage and a loss of traditional support for young women. […]

‘Here, to have a child outside wedlock is something serious and very poorly viewed by society. Women who find themselves in this situation prefer to choke the baby than to suffer the pressure from society,’ says Imam Mbaye Niang, a deputy in Senegal’s national assembly. […]

Fatima* is 40 years old. She served five years in prison for killing her newborn daughter and her story is a familiar one. In her small, religious community on an island in the south of Senegal, she fell in love and at 18 was pregnant and unmarried. Despite outside pressure and the stigma, she decided to keep the child. The father of her son, a sailor, was never seen again. She says she and her son endured daily abuse in their community. After being pushed into a marriage with a much older man, Fatima had four more children. But then she demanded a divorce, a taboo in her family. She was banished from her home and her children were taken from her. She headed for the capital, Dakar, and found work as a housemaid. During this time she sought the help of a Marabout (local religious leader) to try to gain her familys forgiveness, but he raped her and she became pregnant. Not wanting her child to suffer life as an outcast, she looked in vain for an alternative. Abortion was not an option as she lacked the means and the connections. She gave birth in a rubbish-strewn backstreet. For three days she hid the baby girl from her employers before finally suffocating her.“ (The Guardian, 29. Juli 2021)

Le Monde ist eine französische Tageszeitung.

·      Le Monde: “Au Sénégal, le mariage est souvent pour les femmes le seul moyen d’accès à des ressources économiques“, 17. Juli 2020
https://www.lemonde.fr/idees/article/2020/07/17/au-senegal-le-mariage-est-souvent-pour-les-femmes-le-seul-moyen-d-acces-a-des-ressources-economiques_6046563_3232.html

„Au Sénégal, dans la très grande majorité des cas, le mariage est pour les femmes le seul moyen d’accéder à des ressources économiques. Le mari a l’obligation de fournir le logement, de couvrir les dépenses de santé et d’éducation et plus généralement les dépenses importantes du ménage. Un ‘bon mari doit aussi donner à son épouse une allocation régulière, la dépense quotidienne, destinée à couvrir le coût des repas familiaux.

Les femmes dépendantes des hommes

Par ailleurs, la possibilité pour une femme de gagner elle-même un revenu dépend aussi de son époux, par exemple par l’accès à la terre. Ainsi, suite à un divorce ou à un veuvage, les femmes n’ont souvent pas d’autre option que de se remarier. Lors de ce second mariage, les divorcées, et plus encore les veuves, sont fréquemment amenées à entrer dans une union polygame.“ (Le Monde, 17. Juli 2020)

Le Quotidien (Senegal) ist eine senegalesische Tageszeitung mit Sitz in Dakar.

·      Le Quotidien: Autonomisation économique des femmes au Sénégal: Nécessité de mise en place de Services de garde d’enfants, 20. Juli 2023
https://lequotidien.sn/autonomisation-economique-des-femmes-au-senegal-necessite-de-mise-en-place-de-services-de-garde-denfants/

„Pour cela, ces universitaires issus des universités Cheikh Anta Diop de Dakar (Ucad), Houphouët Boigny d’Abidjan, Calavi de Cotonou, Thomas Sankara de Ouagadougou ont mené, durant plus d’un an, un projet de recherches-actions intitulé: ‚Classe moyenne féminine et demande de services de garde d’enfants en Afrique de l’Ouest : cas du Bénin, du Burkina Faso, de la Côte d’Ivoire et du Sénégal.‘ Présentant les résultats et enseignements de politiques de cette étude, ils ont indiqué que ‘malgré l’émergence d’une classe moyenne féminine en Afrique, les femmes continuent d’être désavantagées face aux opportunités d’emplois, comparativement aux hommes. L’absence de services de garde d’enfants apparaît comme étant l’une des contraintes majeures auxquelles se heurtent les femmes sur le marché du travail’.

‘Le poids du travail domestique détériore la santé des femmes et les prive de l’accès au marché du travail: elles occupent des emplois précaires, peu rémunérés, avec peu ou pas de protection sociale, elles subissent une discrimination salariale, etc. Ainsi, alors qu’elles représentent plus de 50% de la population au Sénégal, cette surcharge de travail domestique prive beaucoup de femmes de l’accès au marché du travail et ou constitue un plafond de verre qui entrave leur progression dans le milieu du travail. Le coût économique de ce marché du travail est élevé’, a décrit Pr François Joseph Cabral, enseignant-chercheur à l’Ucad et coordonnateur du Laboratoire de recherches sur les institutions et la croissance (Linc) de l’Ucad. […]

Si l’avènement du projet de la Case des tout-petits au Sénégal, un modèle de prise en charge de la petite enfance, joue un rôle primordial pour régler cette équation, il faut cependant reconnaître que des limites subsistent toujours avec surtout loffre de Sdg [Service de garde] formels au Sénégal qui est peu accessible’. En effet, seuls 17% des enfants âgés de 0 à 6 ans ont accès aux Sdg formels. Le taux daccès est encore plus faible en zone rurale quen zone urbaine, où lon constate de plus en plus un resserrement du cercle familial (famille nucléaire, régime des appartements)’, renseigne Pr Cabral.“ (Le Quotidien, 20. Juli 2023)

Die Autorinnen des untenstehenden Artikels übten 2019 unterschiedliche Rollen in Verbindung mit reproduktiver Gesundheit (in den USA und in Senegal) und Gesundheit am afrikanischen Kontinent allgemein aus. Der Artikel wurde im akademischen Journal SRHM (Sexual and Reproductive Health Matters) veröffentlicht.

·      Moseson, Heidi et al.: Infanticide in Senegal: results from an exploratory mixed-methods study, 2019
https://core.ac.uk/download/222804626.pdf

„In the second category, participants described cases where the infant was intentionally killed, after which varied means were used to dispose of the body. Interviewees mentioned a range of methods used, including strangulation, drowning, and live burial. As commented by one of the respondents: ‘I have heard that some people put their unwanted children in a pit or grab the baby by the neck until death’ (age 42, Linguere/Abattoir 2). For disposal of the body, a number of methods were mentioned including discarding the remains in landfills or septic tanks, burial in the forest, hiding remains in the household (such as in a refrigerator, or wardrobe). One interviewee described a specific instance of this (age 27, Pikine/Yeumbeul Nord). This participant spoke of a woman who was forced into a marriage arranged by her parents in an attempt to preserve her reputation after she had a child out of wedlock. Yet, even after marriage, she became pregnant again by another man who was not her husband. During this time, she was working as a maid in Dakar and tried to hide the pregnancy from her family. After giving birth, she attempted to discard her newborn in a closet of her employer’s home during a wedding celebration. However, her employer had known of her pregnancy and thus, upon discovering the infant, knew that it belonged to her – and thus reported her for infanticide.“ (Moseson et al., 2019, S. 6)

„Other participants even more explicitly named societal stigma as a motivator of infanticide. For instance, one woman described: ‘Very often it is to avoid being marginalised in the community, where getting pregnant out of wedlock is seen as an indecent act. It is this hostile social climate that often leads to infanticide” (age 17, Rufisque ouest).“ (Moseson et al., 2019, S. 7)

„Participants’ comments suggested that women who find themselves in these situations where a child would be socially unacceptable try to hide the pregnancy entirely, never disclosing it to anyone, so that the woman could seek informal sector abortion and/or commit infanticide without anyone ever knowing she was pregnant, and thereby avoid suspicion entirely. However, this was not always possible because, in some cases, the pregnancy only became unacceptable late in gestation; for example, when a husband/partner or other man involved in the pregnancy denied paternity or refused to accept responsibility for raising the child – after the pregnancy was known to the woman’s family and/or community. As described by one respondent: “There are many reasons that a woman can become pregnant in the absence of her husband. Sometimes the man who has impregnated her refuses to assume his responsibilities, and sometimes, by the time this happens, it is too late to have an abortion. Also, some women do not want to have an illegitimate child in their lives that will ruin and tarnish their reputation.’ (age 23, Bambey) In these situations, the pregnancy became unwanted at a gestational age when abortion was no longer possible, thus, for some people, infanticide was viewed as their only option.” (Moseson et al., 2019, S. 8)

Akunna Pauline Nnabuike arbeitete 2022 für die Kwara State University (Malete, Nigeria).

·      Nnabuike, Akunna Pauline: Le sort des enfants illégitimes dans impossible de grandir de fatou diome, November 2022
https://revues.acaref.net/wp-content/uploads/sites/3/2022/11/Akunna-Pauline-NNABUIKE.pdf

„However, when children are considered illegitimate, especially in West Africa and in Senegal, they suffer abuse. A critical look at the lives of illegitimate children reveals that everywhere in Senegal, they are subjected to abuse and ill treatment. This is the case of Senegalese children in Fatou Diome’s Impossible de grandir. This novel highlights the mentality of the majority of Senegalese against illegitimate children. In this article based on sociological theory, several consequences of the mistreatment of illegitimate children are highlighted. Fatou Diome reveals that the humiliation and abuse of illegitimate children have their source in the mentality of Senegalese. She is of the opinion that if these children experience suffering, denial, hatred, the society sanctions it and this leads to underdevelopment because illegitimate children are often neglected.“ (Nnabuike, November 2022, S. 35-36)

„En Afrique de l’Ouest plus précisément au Sénégal, nous remarquons plusieurs formes de traitement accordés aux enfants illégitimes, à savoir, la négligence, la violence physique et psychologique, la violence sexuelle, l'exploitation économique, pour ne citer ceux-ci. Ces formes de traitements ont des conséquences différentes comme nous les discutons dans cet article.“ (Nnabuike, November 2022, S. 36)

„Les enfants illégitimes sont sans droit. Ils sont souvent méprisés et méprisables, injuriés et pris pour laisser pour compte à cause de leur statut comme des enfants nés hors de mariage. Par conséquent, ces enfants sont abandonnés soit dans la rue, soit avec d'autres parents comme leurs grands-parents, tantes et oncles qui peuvent leur montrer moins ou aucune preuve d'amour et les laisser face à face avec les réalités de la vie même à un âge tendre juste comme on a au cas de la petite Salie.“ (Nnabuike, November 2022, S. 42)

„La société, par revanche, maltraite ces enfants parce qu'ils sont nés hors de mariage. Parfois, ces enfants sont même isolés dans la famille, les frères et sœurs les rejettent même en tant que membre de la famille, certains parents vont même jusqu'à demander à l'enfant illégitime de rester avec d'autres parents afin que ceux-ci ne soient pas affectés psychologiquement.” (Nnabuike, November 2022, S. 42-43)

Die Internationale Arbeitsorganisation (Organisation International du Travail, OIT) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und damit beauftragt, soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitsrechte zu fördern.

·      OIT – Organisation International du Travail: Étude sur le partage des responsabilités familiales dans l’économie informelle au Sénégal, 17. Juni 2021
https://www.ilo.org/fr/media/384461/download

„Au Sénégal, depuis plus de trois décennies, le taux de participation des femmes est en constante augmentation; plus de 40% se retrouvent dans le monde du travail. Malgré la progression du ratio emploi-population, les disparités entre la participation des hommes et des femmes persistent sur le marché du travail. Les femmes y sont plus exposées avec un taux de participation plus faible et un taux de chômage plus élevé.“ (OIT, 17. Juni 2021, S. 9)

Sene Plus ist ein Informationsportal über Senegal.

·      Sene Plus: Famille et societe senegalaises, quand être célibataire deviant un fardea sociétal, 16. Februar 2022
https://www.seneplus.com/societe/famille-et-societe-senegalaises-quand-etre-celibataire-devient-un

„Vivre célibataire devient de plus en plus un fardeau pour les hommes comme les femmes au sein de la société sénégalaise. Confrontés aux sempiternelles remarques négatives, regards pesants et inquisiteurs et pressions de la famille, des proches, parents et amis, en plus la société, des jeunes d’un certain âge, notamment à partir de 25 ans pour la femme et 30 ans pour l’homme, n’en peuvent plus de vivre ces injonctions pour le mariage.“ (Sene Plus, 16. Februar 2022)

·      Sene Plus: Le Drame Social des Mères Célibataires, 21. Dezember 2022
https://www.seneplus.com/femmes/le-drame-social-des-meres-celibataires

„Au début du mois de décembre 2022, le juge de la Chambre criminelle du tribunal de grande instance de Dakar a condamné Nicole Faye, présentée comme une activiste, à cinq ans de réclusion criminelle. Elle a été reconnue coupable de crime d’infanticide. Ce récit tragique est des plus courants dans les chroniques sociales. Dans une bonne partie de la société sénégalaise, c’est une forme de ‘transgression des interdits’, une manière de tomber dans le déshonneur. Cest pourquoi certains expliquent le nombre important d’infanticides par ce regard porté par la société sur les mères célibataires et le refus de paternité. Elles supportent le rejet de leur famille et essuient les dédains de la communauté, dont elles ont ‘transgressé les interdits. Les grossesses hors mariage ou les naissances dites illégitimes, dans un certain entendement social et religieux, conduisent au supplice dans bien des cas. Elles sont condamnées, quelquefois, à lisolement.

Jeune et innocente à l’époque, M. D voyait la vie en rose jusqu’au jour où tout a basculé. Un ‘accident d’un soir’ l’a plongée dans la détresse, bouleversant sa vie. Aujourd’hui, mère de deux enfants de pères différents, son récit de vie est des plus douloureux : ‘ j’étais encore très jeune quand je suis tombée enceinte pour la première fois. Le père de mon premier enfant n’était pas assez mature pour prendre ses responsabilités. […]

Un autre ‘accident d’un soir‘ survient ensuite, un deuxième garçon qui aura bientôt quatre ans. Lui, au moins, son père l’a reconnu. Mais, il ne l’a plus revu ‘depuis le jour de son baptême’. […]

Le temps n’a pas réussi à briser le cycle infernal de ses tourments, car ‘c’était compliqué. Et ce nest pas fini. Il ne voulait rien entendre, se disant que c’était impossible. Nous lavions fait. Et une seule fois’, dit-elle, cherchant le réconfort dans cette seule fois’. Ses souvenirs sont amers. Cette erreur de jeunesse lui a volé une grande partie de sa vie. Une mémoire qui laffecte toujours: ce sont des choses qui ne soublient pas du jour au lendemain. Les gens seront toujours là à te rappeler que tu as mis au monde un enfant hors mariage. Un enfant qui, en plus, n’est pas reconnu par son père’. […]

Une autre dame, préférant garder l’anonymat, a vécu la même mésaventure. Cette dernière, malgré la pression sociale, a su trouver la force et le courage d’élever et de garder ses trois enfants qui nont pas été conçus dans les liens du mariage. Âgée de 30 ans, elle raconte son calvaire en des termes touchants: ‘jai eu trois grossesses successives. Pour la première fois, le père de mon enfant a préféré se marier avec une autre fille. Il lavait engrossée en même temps que moi. Toutefois, mes deux derniers enfants sont du même père. Celui-ci m’avait promis le mariage, mais il n’a pas respecté son engagement. Je n’ai même plus de ses nouvelles. Mais le regard porté sur les mères célibataires lincommode davantage, surtout celui-là, inquisiteur et les esprits pervers qui en font des ‘femmes faciles.

Épouse apparemment épanouie, Adja n’est pas non plus une ‘femme facile’. Après avoir ‘trébuché’, comme elle plait à appeler sa grossesse hors mariage, elle a refait sa vie avec un autre homme. Quand ce dernier ma épousée, ma mère sest proposé de garder mon fils obtenu hors des liens du mariage. C’était, pour elle, plus convenant surtout vis-à-vis de ma belle-famille. Mais jai dit niet. Jai fait une erreur, ce nest pas pour autant que je suis mauvaise, dit-elle, heureuse de ce choix.

Salif Ba, un homme de 43 ans, s’est beaucoup ému du sort d’une de ses vieilles connaissances qui a vu sa vie détruite à cause d’une grossesse hors mariage. Issue d’une famille attachée à la pratique religieuse, son amie n’a pas survécu au matraquage psychologique de ses proches. […]

Elle ne s’est plus jamais relevée jusqu’à sa mort à l’âge de 27 ans.“ (Sene Plus, 21. Dezember 2022)

Sene Web ist ein Webportal, das sich auf Nachrichten der senegalesischen Gemeinschaft in Senegal und auf der ganzen Welt konzentriert.

·      Sene Web: “Mari à tout prix”: La vie sous pression des femmes trentenaires célibataires, 17. September 2023
https://www.seneweb.com/news/Societe/ldquo-mari-a-tout-prix-rdquo-la-vie-sous_n_420867.html

„Les femmes célibataires salariées souffrent en silence. Elles sont sous pression. Leur célibat incommode leur entourage, leurs voisins et leurs parents. Elles entendent les mêmes questions. ‘Qu’attends-tu pour te marier? Pourquoi tu refuses les avances de tes prétendants? Elles entendent d’autres refrains. ‘Tu prends de l’âge’. Ce questionnaire et comme les remarques fendent pourtant le cœur de ces dames libres.

Une dame âgée de 35 ans, responsable dans une banque de la place, avec à la prime une voiture et un bon salaire a tout pour être heureuse. Au plan matériel, elle n’a rien à envier à bien des personnes. Au plan social, elle souffre. Son statut de célibataire est une tache noire sur son ascension professionnelle. A chaque occasion, on lui rappelle, le mariage de ses deux petites sœurs. Ce rappel lui ronge le cœur.

‘Je suis l’aînée de ma mère. J'ai deux petites sœurs qui se sont mariées. Elles ont toutes des enfants. C’est pour cela que ma famille ne cesse de me rappeler chaque jour mon statut de célibataire et je ne vous le cache pas, cela me fait mal au cœur. Il m’arrive même parfois de dire qu’est-ce que j’ai fait au bon Dieu pour mériter ça. C’est très dur de vivre cette pression. Que Dieu nous vienne en aide’, confie- t-elle avec un sourire aux lèvres sous le couvert de l’anonymat. […]

Ce cadre de la banque ne rêve que d’une chose : trouver un mari et se soustraire des critiques et des reproches. Elle veut tourner la page pour faire taire les personnes qui ont fait de son célibat leur sujet favori. ‘Mes amies mariées, ma famille ne ratent jamais l’occasion de me rappeler mon statut de célibataire. Elles me disent que je ne veux pas et en ce moment. Je peux vous jurer que mon plus grand souhait, c’est d’avoir un mari. Mais je n’arrive pas à en trouver. Être célibataire ne me plaît pas du tout car tout le monde en profite pour se moquer de moi, particulièrement ma maman qui me taquine souvent en me disant que je commence à prendre de l’âge. Même si je considère ça comme des plaisanteries, mais au fond de moi ça me gêne’, laisse-t-elle entendre avant de rassurer ses futurs prétendants. […]

Le cas de Khadija Diallo est moins inquiétant. L’étudiante en médecine âgée de 27 ans a reçu des avances. Mais elle ne peut pas trancher.

‚Je suis célibataire. Je ne repousse pas. J’attends juste le bon homme en attendant que je termine mes études aussi‘, évoque-t-elle. Malgré tout, elle n’est pas à l’abri des reproches. ‚Je ne cesse de recevoir des remarques, des moqueries, des reproches venant de mon entourage et même de ma famille mais chaque chose a son temps. J’essaie juste de gérer cette pression et de vivre avec en attendant de trouver mon âme sœur. Je me suis habituée‘, confesse l’étudiante. […]

Khadija Diallo, ne compte pas se caser pour le moment. Malgré son désir de fonder une famille et la pression sociale qui s’abat sur elle, l’étudiante compte d’abord décrocher un boulot. Le mariage suivra.

‘J’avoue que c’est difficile de digérer la pression sociale. Mais je veux terminer mes études d’abord parce que je prépare ma thèse en médecine. Ensuite, je compte décrocher un job au moins avant de me marier. […]

En somme, les moqueries, la pression et les multiples messages à peine codés de l’entourage pèsent lourdement sur les épaules des célibataires. Elles finissent souvent par se retrouver dans des situations inconfortables ou tout simplement à se marier à un homme, à leur cœur défendant. Résultats des courses : les unions qui ne durent que le temps d’une rose.“ (Sene Web, 17. September 2023)

TV5 Monde ist ein internationaler französischsprachiger Fernsehsender.

·      TV5 Monde: Sénégal: la polygamie une réalité, pas un sujet ?, 2. April 2024
https://information.tv5monde.com/afrique/senegal-la-polygamie-une-realite-pas-un-sujet-2716377

„Pour les femmes, il est possible de changer de régime matrimonial, après un divorce. Mais elles ne peuvent empêcher leur mari de prendre une autre épouse s'il le peut et le veut. Reste que la pression sociale pèse sur les femmes seules: l'accès au mariage et à la maternité peut primer, sur toute autre considération, d'autant plus qu'une maternité hors mariage condamne à la réprobation de la société.“ (TV5 Monde, 2. April 2024)

Voice of America (VOA) ist der offizielle staatliche Auslandssender der USA.

·      VOA – Voice of America: Shelter Offers Protective Cocoon for Single Mothers in Senegal, 1. März 2023
https://www.voanews.com/a/shelter-offers-protective-cocoon-for-single-mothers-in-senegal/6985086.html

„In Senegal, having a child out of wedlock often leads to shame and social exclusion.“ (VOA, 1. März 2023)

Wathi ist ein bürgerliches und partizipatives Ideenlabor im Dienste Westafrikas.

·      Wathi: Famille, honneur et rêves brisés, 1. November 2018
https://www.wathi.org/laboratoire/initiatives/femme-election-senegal-2019/wathinote-femme-election-senegal-2019/famille-honneur-et-reves-brises/

„Au Sénégal, les chiffres du Fonds des Nations Unies pour l’enfance montrent que moins de filles sont mariées avant 15 ans le taux est passé de 12% en 2002 à 9% en mai 2016. Mais il nen reste pas moins quune fille sur trois au Sénégal est mariée avant les 18 ans. […]

‘Je crains qu’elle ne soit endommagée’, a déclaré la mère de Mariama, 13 ans. Le ‘dommage’, nous comprenons, serait pour Mariama d’avoir des rapports sexuels et de tomber enceinte sans être mariée.

‘L’une des principales raisons pour lesquelles nous marions nos filles alors qu’elles sont encore très jeunes est qu’elles ne déshonorent pas leur famille et aillent en enfer’, a déclaré un chef religieux dans une des communautés du Sénégal.

La peur de la stigmatisation sociale associée à un enfant hors mariage est beaucoup plus forte que la peur des conséquences négatives d’une grossesse précoce sur la santé.“ (Wathi, 1. November 2018)